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Funded Projects (Winter Term 2019/20)

Search for … Feminism. The more you search, the less you find

by Julia Hartmann und Aline Lara Rezende

Die Ausstellung Search for … Feminism fand von 10. Jänner bis 01. Februar 2020 in der VBKÖ (Verein bildender Künstlerinnen Österreich) in Wien statt. 

Beteiligte Künstler_innen: Constant Dullart, Ye Hui, Kate Durbin, Joyce You-Jean Lee, Martina Menegon. Ausserdem wurden in der Ausstellung Projekte präsentiert, die sich für ein feministisches Internet einsetzen und Workshops, Manifeste und Selbstermächtigungsmaßnahmen darbieten. Darunter sind z.B. Projekte von The Feminist Internet, The Feminist Principles, Zero Trollerance, und der Algorthmic Justice League. 

Vor hundert Jahren war es Frauen in Österreich zum ersten Mal erlaubt zu wählen. Dennoch sind die Kämpfe um Gleichberechtigung (noch) nicht beendet. Im Gegenteil, der Feminismus erlebt eine frische Welle an Aufmerksamkeit und Kraft, die im und durch das Internet entsteht. Soziale Medien ermöglichen es uns heutzutage – in Sekundenschnelle und mittels eines einzigen Hashtags – soziale Bewegungen zu verbinden, Aufmerksamkeit zu erregen und Frauen zu emanzipieren. 2017 war das Wort “Feminismus” der meistgegoogelte Begriff in den USA, was zeigt, dass ein feministisches Bewusstsein auch online zunimmt und sich zu Wellen der Empörung und Solidarität anhäuft. Seit der #metoo-Bewegung ist eine beispiellose Vernetzung von Frauen in vollem Gange, die bereits zu Opfern in Spitzenpositionen geführt hat. Die Macht des online Aktivismus schwappt über die Grenzen des Internets hinaus und trifft auf Veränderungen in der Gesellschaft. Wir erleben eine Welle des Feminismus, die sich auf die Unmittelbarkeit und Weitläufigkeit des Internets stützt und unterschiedlichen Meinungen eine Stimme verleihen kann. “Whisper networks” und geheime FB-Gruppen sind unsere “safe spaces”, online Petitionen und Hashtags die Werkzeuge des sozialen Ungehorsams und der Klicktivismus ersetzt das Marschieren auf den Straßen. Jedoch dürfen wir uns nicht blindlings auf die Macht des online Aktivismus verlassen.

Obwohl soziale Medien dazu beitragen können feministische und aktivistische Belange zu verbreiten und verbessern, bergen sie auch ungewollte Nachteile und Rückschläge. Alles, was wir im Internet machen, wird durch Algorithmen verfolgt und es ist nur eine Frage der Zeit und Quantität der Eingaben bis Computer entscheiden, was wir mögen und kaufen. Darüber hinaus werden diese Technologien von Unternehmen und Regierungen missbraucht um ihre Nutzer zu überwachen und zu kontrollieren. In China beispielsweise löschen Algorithmen automatisch queer-feministische Schlüsselbegriffe; Frauen weltweit sind Ziel von sexistischen Aussagen, Rassismus und Drohungen; und wenn Sie weiblich und in Ihren Dreißigern sind, werden Sie sehr wahrscheinlich mit Anzeigen für Schwangerschaftstests oder Fruchtbarkeitsbehandlungen bombardiert. Diese Algorithmen, Autocompletes, Interfaces und News Feeds werden von Menschen programmiert und überliefern deren Meinungen und Wertvorstellungen. Es kommt regelmäßig vor, dass Suchmaschinen diskriminierende Ergebnisse liefern und damit unterschwellig rassistische und sexistische Meinungen verbreiten. Darüber hinaus verzerren Begriffe wie “Fake News”, “Trolling” und “Alternative Facts” unsere Wahrnehmung von Realität und verfestigen sich in Unsicherheit und Misstrauen.

In der Ausstellung “Search for…Feminism” wurden Werke gezeigt, die sich einerseits mit den Vor- und Nachteilen des Internets beschäftigen und andererseits Künstlerinnen präsentieren, die im queer- feministischen online Aktivismus tätig sind. Eine kritische Untersuchung darüber, wie die Algorithmisierung und Digitalisierung die Chancengleichheit im Internet beeinflussen und unser tägliches Leben unterschwellig lenken wird in dieser Ausstellung aus queer-feministischen, transnationalen und intersektionalen Blickwinkel betrachtet. 


Matryoshka III

by Viktoria Eliseykina, Alina Avsharova, Ganna Gerasimova

Vienna, kulturverein Vekksm 15.02.2020

Using the setting of the shadow theater, sitting like in a one of the Vienna’s Kaffeehaus, three anonymous persons discuss their precarious life in Vienna, and such topics as: illegal labor, psychological violence, visa issues etc. 

This performance is concentrating on topics of e/immigration – telling stories funny and sad – amusing and terrifying stories of of women from non-EU, “third” world and their exciting precarious life in Vienna. It is third one in Matryoshka series. Previous two were dealing with female roles and hierarchy, in any society, without geographic coordinates. This one is more concentrating on topics of e/immigration, telling stories funny and sad, amusing and terrifying stories of of women from non-EU, “third” world and their exciting precarious life – in Vienna. In the small talk – over a cup of coffee, three of us discuss illegal labor, psychological violence, visa issues – and love stories with EU citizens. Russian language – common for all three, coming from CIS, and white noise of the coffeehouse create the illusion of anonymity, that is necessary for such a discussion. In the performance we recreate this sound atmosphere, and the white screen will provide anonymity. To help the artists to avoid further visa problems.

This white screen has not only a practical meaning. Theater of shadows – this is what our stories are, what we are for many people who are on the other side. 


(Ver)Mittelung

by Martin Weichselbaumer

(Ver)Mittelung ist eine Videoinstallation die sich mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen als Arbeitsort und Arbeitsgeber auseinandersetzt. Mit reflexiven Fragen wird dem Verhältnis zwischen Vermittler_innen und Besucher_innen nachgegangen, dabei wird der Persönliche Zugang von Vermittler_innen zu ihrer Arbeit sichtbar und hörbar. Eine weitere Ebene untersucht die Witterungsbedingten der Arbeit an der Gedenkstätte. Was bedeutet Sonnenschein im Sommer oder im Winter für eine Person die im Freien arbeitet? Wie wirkt sich das Wetter auf mich und der Gruppe von Besucher_innen aus? Dazu kommen noch fragen zur Materialität und Architektur der Gedenkstätte und des ehemaligen KZ Mauthausen. Welche Bedeutung hat Granit? Was verbindest du mit dem Material Holz?

Dabei entstanden stille Bilder von Vermittler_innen die einen Ort an der Gedenkstätte selbst gewählt haben um den mitgegeben Fragen nachzugehen und für sich zu beantworten. Dabei sehen wir nur einen kleinen Ausschnitt der Gedenkstätte, die meisten Bilder entstanden im Freien, die Antworten kommen aus dem Off.


Rrrrrr: A fleshy montage of attractions

by Naomi Rincón Gallardo (concept, performance, video editing) 
Other participants: Denise Palmieri, Martina Lajczak , and Sabine Marte (performance)

Rrrrrr: A fleshy montage of attractions is a video that deals with ghosts of those who were dismissed, forgotten or excluded from the success of two revolutions of the 20th Century: The Mexican Revolution and the Russian Revolution. Inspired by the sexually- charged drawings that Sergei Eisenstein made in his travels in Mexico as well as in his prologue to his never accomplished film Que Viva Mexico, Rrrrrarmy on Ecstasy will deploy a decolonial and queer imagery dealing with Russian avant-gard and Mexican precolonial sculptures.

Rrrrrr: A fleshy montage of attraction combines elements of queer sexuality, ideas of montage of attractions, and pre-colonial Mexican sculptures that Eisenstein enthusiastically shot for his frustrated project in Mexico.
The three main characters of the narratives are: 1)a Square who embodies the ideals of constructivist synthesis and revolutionary art, 2) a queer assemblage of stone/snakes and bones inspired by the figure Coatlicue (Mexica Goddess of earth) who was buried in the colonial times in Mexico for being considered a diabolic figure and 3) Coyolxauhqui (Mexica Goddess of Moon), the body-fragmented daughter of Coatlicue who embodies the nocturnal powers of female darkness. Following Eisenstenian equation 1+1= 3, the opposition between the Square and the Goddess of earth create a third element, the mighty Coyolxauhqui: powerful, unapologetic and with the capacity to self-heal and recover from severe damage.

The resulting video deploys aesthetics of the russian avant-garde film posters as well as constructivist geometrical elements mixed and matched with a camp approach to Mexica pre-colonial deities.

http://naomirincongallardo.org/


Post-Office

by Patrick Pazdzior and Alina Ilonka Hagenschulte

Download: Post-Office

Die Publikation beschäftigt sich mit den strukturellen Problemen, welche durch die Architektenkammern geschaffen wird. Die Hürde der Architekturproduktion wird so extrem angehoben und ohne entsprechende finanzielle Mittel ist ein eigenverantwortliches Arbeiten nicht möglich.Weiters entwirft die Arbeit ein fiktives Büro, dass sich den systematischen Problemen bewusst ist und innerhalb der bestehenden Strukturen Umgebungen schafft, in welchen auch Menschen ohne starke Finanzen im Hintergrund Architektur produzieren können.

In weiten Teilen der Welt ist Architekturproduktion an die Mitgliedschaft einer ArchitektInnenkammer geknüpft. Hierzu muss man z.B. in Österreich nach dem Studienabschluss einige Jahre in einem Architekturbüro arbeiten, um anschließend zu einer kostenpflichtigen Prüfung zugelassen zu werden, damit man dann eine zahlungspflichtige Mitgliedschaft in der ZT-Kammer bekommt. Erst dann darf man sich Architekt oder Architektin nennen und selbstständig Gebäude umsetzen. Die Publikation im Rahmen einer Masterarbeit an der Akademie untersucht, inwiefern diese elitäre Struktur in einer »Kultur der Digitalität« (Felix Stalder, 2016) noch sinnvoll sein kann, zeigt systematische Probleme in der Organisation der ZT-Kammer und ihren internationalen Pendants auf und entwirft darüber hinaus eine Möglichkeit, wie man durch gemeinschaftliche Formationen auch innerhalb dieses starren Systems eigenverantwortlich Architektur produzieren kann.

Allein das Studium der Architektur ist durch Modellbau, die Notwendigkeit leistungsstarker Computer, uvm. eine eher kostenintensive Geschichte. Das durfte ich als Kind immigrierter Eltern nach Deutschland recht nah erleben. Doch dass selbst die selbstständige Ausübung des Berufs in Anschluss mit erheblichen Kosten verbunden ist, erschwert denjenigen, die das Studium abschließen noch einmal mehr den Weg. Oft wechseln so Menschen aus Kreisen ohne entsprechende Rücklagen das Berufsfeld oder bleiben für immer Angestellte (Wobei meist Überstunden nicht abgegolten werden, Beschäftigungsverhältnisse bewusst –der Flexibilität zuliebe– locker gehalten werden und Urlaub nicht die Regel ist). Die Kammern werden von vielen, vor allem jungen ArchitektIinnen oftmals für eine Art Gewerkschaft gehalten, was diese jedoch nicht sind. Stattdessen sind sie staatlich organisierte Institutionen, die primär den politischen und gesetzlichen Anforderungen folge leisten. Einen wirklichen ArbeitnehmerInnenschutz gibt es demnach oftmals für die im Bereich Architektur angestellten Menschen nicht, da sie wie in vielen anderen Feldern als Freelancer, Scheinselbstständige o.ä. tätig sind oder die Vernetzung außerhalb des eigenen Büros kaum vorhanden ist. Besonders besorgniserregend ist hierbei der statische Charakter dieses Systems. Einmal im Berufsleben angekommen, finden sich die Angestellten oft einfach damit ab –das Gehalt reicht ja zum Leben– vor allem wegen fehlender Thematisierung dieser Probleme. Seit einigen Jahren gibt es international Organisationen wie die Architecture Lobby in den USA, die genau hier ansetzen und praktizierende ArchitektInnen und MitarbeiterInnen eine Stimme geben, letztlich wie eine Gewerkschaft in anderen Feldern. In Österreich ist eine entsprechende Organisation derzeit nicht in Sicht und architektur-Arbeiter werden von den Arbeitgebern sowie in der Selbstreflexion paradoxerweise nicht als Arbeiter im klassischen Sinne verstanden, »weil es ja die Kammer gibt, die sich um einen kümmert« und man die eigene Kreativität ausleben darf.

Ziel der Publikation ist das Bewusstmachen dieser Strukturen und das fiktive Konzept eines Büros, das sich über die Mechanismen klar ist und mit diesem Wissen alternative Organisations- und Produktionsmodelle erprobt.


In Anticipation of an Answer (working title)

by Masha Godovannaya and Fede Schmucler

The film “In Anticipation of an Answer” (a working title) is conceived as an experimental short found-footage film based on and constructed from films by Sergei Eisenstein “Battleship ‘Potemkin’” (1925) and “October” (1927) as well as from two cinematic improvisations based on his unfinished Mexican film (“¡Que viva México!” by G. Alexandrov (1979) and “Sergei Eisenstein. Mexican Fantasy” by O. Kovalolv (1998)) with intersections of my own 16 mm film.

The film develops along with Eisenstein’s principle “thesis + antithesis = synthesis” creating a visual story of a utopic revolution-about-to-happen. Mixing together through montage shots from films, calls, and proclamations of original intertitles, my own self-developed materials, and a specially designed soundtrack by the composer Fede Schmucler, the film works affectively on viewers in order to call for actions against old colonial powers and structures which have resurfaced recently globally taking perverse forms of “new” neoliberal politics and ultra-right-wing agendas.

The film “In Anticipation of an Answer” aims to reexamine a political – revolutionary – potential of montage as developed and theorized by Eisenstein himself and employ his cinema language in order to make struggles against oppression and inequalities visible. On a personal level, the film allows me to finish the project which Eisenstein was not able to finalize – to bridge Mexican and Russian revolutions of 1910 and 1917 in one cinematic scape as well as to make parallels to our turbulent time.

On a conceptual level, the film serves as a reminder of decolonial historical projects which took place in the past. Many of them were forgotten and silenced, as, for example, the Haitian Revolution of 1791 – 1804. Many of them failed, as Mexican and Russian revolutions. A lot of attempts were crashed. Countless – didn’t happen. But regardless of the historical processes, what we have at our collective hands is a hope and desire for a change, a struggle against the structural and institutionalized oppressions; a will to win and be emancipated.

Almost a hundred years ago, Cinema was summoned to assist in the revolutions and rebellions. Today there is a strong need for political-cinema-which-is-made-politically, reciting J-L. Godard’s call, in order to recruit the revolutionary forces. The film “In Anticipation of an Answer” is an attempt to concoct a cinematic project in the spirit of the rebellious past with the utopic hope for a better future and invite others – especially and importantly young artists and students – to share the excitement and enthusiasm of a possible utopic rebellion.

https://mashagodovannaya.wordpress.com/


Amt für Innere Emigration

by Sophie Anna Stadler, Alfredo Coloma, Valentin Pfenniger, Julien Segarra, Yul Koh

Das Projekt AMT FÜR INNERE EMIGRATION untersucht das Verhältnis von Individuen zum  Staat. Die Besucher*innen werden darin zur Teilnahme an bürokratischen Abläufen aufgefordert, durch die sie die offizielle Dokumentation eines gänzlich inneren Zustandes erhalten sollen. Dabei sind sie mit erschöpfenden Prozessen und wenig hilfreichen Beamt*innen konfrontiert.

Die zweite Ausgabe trägt den Titel “Are you a future criminal” und beschäftigt sich mit der Vorhersage der Zukunft.

Die Installation besteht aus einem Schalter, an dem ein Formular auszufüllen ist bzw. Auskünfte über persönliche Vorlieben abzugeben sind. Dabei wird auch eine DNA-Probe verlangt, in Form von Speichel, Haar oder Fingernagel.

Danach werden Besucher*innen in ein kuppelartiges Zelt geleitet, in dem ein staatlich autorisiertes Tarot-Reading stattfindet, aus welchem der zukünftige Kriminalitätsstatus der betreffenden Person ermittelt wird. Die DNA-Probe wird davor geopfert und zerstört. Das Reading wird von einer weiteren Person aufgezeichnet um die Ergebnisse auswerten zu können. Besucher*innen erhalten ein Handout mit einer Helpdesk Nummer und den Aufruf sich binnen vier Wochen beim Innenministerium zu melden, sollten sie einen gewissen Score überschreiten.

. Die Idee ist, atmosphärisch zu verbinden was als Widerspruch ausgelegt wird: ein vermeintlich  wissenschaftlich rationaler Standpunkt versus ein emotionales, okkultes „Anderes“.  Die Geschichte  magischer Praktiken ist verbunden mit frühkapitalistischer Umstrukturierung und Kriminalität (siehe Hexenverbrennungen). Okkultes Vokabular wird sowohl von der alt-right benutzt, als auch von postkolonialen Positionen als Werkzeug der Selbstermächtigung verstanden.  In diesem Spannungsfeld existiert das Amt als eine Art Twist: magische Praxis ist schon dem Dienst des Staates unterstellt, der diesmal vorgibt mehr über uns zu wissen als wir selbst und sich –wie üblich- als Vormund empfiehlt.


Re-Making Hügel

by Peter Haselmayer

Videostill: Walter Ego, Reversing imperialist Fantasies, 1:14 Min, 2020, Assistenz: Caro Quiran

Das Projekt Re-Making Hügel ist eine Broschüre mit dem gleichnamigen Titel Re- Making Hügel – Versuche dekolonialer Praxen in Kunst, Bildung und kollektivem Gedächtnis und versammelt und dokumentiert neben den künstlerischen und kunstvermitteldenden Projekten auch wissenschaftliche Auseinandersetzungen am Beispiel Karl Alexander Hügels.

Die Broschüre ist im Umfang von 80 Seiten im Eigenverlag bei druck.at gedruckt worden und als Print zu 175 Exemplaren erschienen, außerdem ist die Publikation digital über den Blog remakinghugel.wordpress.com zum Download verfügbar.

http://walterego.at/


KOŽA

by Jelena Micic, Vasilena Gankovska, Lara Erel

Possible worlds of personal her-stories is a collaborative installation that thematizes continuous personal interpretation(s) of cultural heritage. Artistic (re)imagination goes beyond established roles of nowadays European identities and their relation to the “Global South”.

http://www.jelenamicic.com/
https://vasilenagankovska.com/
https://laraerel.weebly.com/


Spells: Spaces

by Zosia Hołubowska and collaborators

The project proposes creating a space for exploring and practicing witchcraft as the queer feminist political activism. The proposal wishes to make a room for both healing séances that provide recognition and empowerment to people experiencing marginalization as well as channeling the political potential of rage. This application seeks funding to produce an event that will equally artistic, political and spiritual. The invited group of artist will create a night of collective performances in an independent artist space BAU. The proposal was coined by Zosia Hołubowska and developed with the invited artist and is submitted on behalf of this informal group.

In recent years magic has become a new way of activism, also in the queer and feminist activist context 123. Magic challenges established modes of meaning-making and questions what we, as the society understand as legitimate knowledge. It proposes a different approach to agency and more conscious and critical relationship with the reality(s)45. It addresses the collective needs for a self-defined spirituality but also allows re-imagining the past, unearthing feminist and anti-colonial (anti-christian) herstories6.

The group of the invited artist will contribute to the project preparing solo performances and various healing rituals. The ritual will be addressing the queer community and employing magic to provide a space of recognition, respect, and safety for marginalized groups. On the other hand, we want to explore rage and resistance to capitalists and hetero-sexists structures and seek for other forms or collective dissent. The coined space will thus become a place to channel that energy and explore the role of rage as a legitimate emotion in political activism. Our references span from Silvia Frederici’s work on the development of capitalist and racist patriarchy system, based on violence against spirituality and femme individuals to the rise of internet communities of queer witches, drawing inspirations from Instagram, Twitter and the global meme production. We embrace both low and high brow culture.

https://www.sonic-territories.at/zosia-holubowska/


The Quote Machine

by Mashima Kalweit, Lital Bar Noi, Elinor Soffer

The Quote Machine is a collaborative work which brings together the impalpable and divers practice of students in the master program of critical studies. Coming from different backgrounds and focusing on different artistic approaches, the common base of all students in the program is scientific theory and academic language. For this project the students offered three of their main academic sources, which they use within their research and master projects.

The Quote Machine works with an algorithm that tracks grammatical patterns of academic language and quote structures. Feeded by the sources offered by students of the critical studies master program, the algorithm creates quotes of it’s own. Every quote is an outcome of one source, where the algorithm manages to track the most prominent words. By being based on actual recurrences in the source data, and tracking the most prominent words, the quotes feel very “real”, exposing the biases transparent to us in the academic canon, and patterns in formats and the system of academic writing as well as the character of the writers source.

A short personality-test matches one of the The Quote Machine quotes with the person who interacts on the computer. The physical product is a quote that will be printed and handed out to the visitor as a souvenir.

Recognising patterns of text formats holds an important key to understand which content appeals to which people, and what would inspire or convince them to perceive it as real or true. It questions the ways that knowledge is consumed and produced. Who access the knowledge and for which purposes? Who has access to academic practice in general? Who are the gatekeepers of this knowledge?


Excavations

by Yein Lee

You must have misunderstood me, 2020 Latex, Mineral Resin, Found Object

As a result of the project Excavation, I realised a series of assemblage sculpture that present hybrid bodies between organic and inorganic, with compostable acrylic resin, silicon, latex, tin, wire, secondhand objects and metal. The artworks has presented as a bodily form that reflects current environmental social issues, engaging with cyberfeminism. I adapted speculative fiction to create visual language in the project.

The artworks consists of teared up latex skin, digital waste(used motherboard, graphic cards etc), mechanic waste(motorcycle parts, used car parts), and alternative eco-friendly mineral resin. Evolving from in/orgamnic materials into living monstrous abject body, the fragments of bodies assemble as metamorphic others.

https://yeinlee.com/


precaRT : OPEN DAY – barrierfreeHouse !

by Adel Hashemi Heydari

A politicised co-living community grounded in solidarity and care is a microstructure which addresses the burning issues of today’s capitalist patriarchal climate-endangered reality at its very core level. The focus of such a community is on all aspects of the urban reproductive work which is the most vulnerable and damaged part of today’s broken unequal precarious class society. We need to seriously think about and act upon establishing new structures in smaller scales to prepare for the post-capitalist world.

We have chosen one organisation – a WG – in Vienna as it touches upon almost all the aspects of a post-capitalist urban utopia. It is called “Verein für die Barrierefreiheit in der Kunst, im Alltag, im Denken”, located in Grundsteingasse, in an accessible building on 3 floors, with communal and private spaces. It is based upon economic democracy and equality in its solidary distribution of housing costs, it is queer and feminist, all-accessible self-organised created and adapted for people with disabilities, with solidarily chosen WG residents from Latin America, Africa, Asia, Eastern and Western Europe, the food is shared, home care and child care are non gendered, it is a safe, caring and non-discriminatory emotions-positive space, with mutual support in navigating the labour market, state bureaucracies, language barriers and other obstacles.


Doing Feminisms 

by Teresa Engelhart, Elisa Fink, Juan Pablo Gerez Haded, Alexander Hass, Swantje Höft, Laura Plochberger, Nadine Taferner, Florentine Schennach, Franziska Werner und Milena Zilk

 

 

https://doingfeminisms.org

Im Masterstudiengang Internationale Entwicklung, der massiv an den Universitätsprotesten 2012 beteiligt war, gibt es die Tradition, dass Studierende kritische Ringvorlesungen selbst organisieren

Die Organisation der Ringvorlesung “Doing Feminisms” ist aus der Motivation entstanden, dass Beispiele feministischer Praktiken i.d.R im universitären Kontext unterrepräsentiert sind. Dies gilt insbesondere für Praktiken außerhalb akademischer Kreise. Den Studierenden soll ein breites Feld feministischer Praktiken vorgeführt werden, dass beabsichtigt eine ermächtigende u/o ermutigende Wirkung zu haben. Die Ringvorlesung wird nicht nur von Studierenden organisiert, Studierende der Akademie der bildenden Künste sind auch dem Design des Werbematerials (Poster/Sticker) der Ringvorlesung beteiligt. Der partizipative und herrschaftsfreie Ansatz der Ringvorlesung zielt darauf ab die Vernetzung von Studierenden zu fördern, und weitere Angebote des Austausches im Rahmen der Ringvorlesung anzubieten, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Lesekreis zur Vorlesungslektüre und einen feministischen Stammtisch. Diese Vernetzungsangebote sollen insbesondere sozial benachteiligten Studierenden zu Gute kommen. Der Grundansatz der Ringvorlesung ist es ein partizipatives “learning environment” zu schaffen und  unterrepräsentierten Gruppen eine Stimme im akademischen Kontext zu geben. Die Texte zur Vorlesung werden beispielsweise auf einer öffentlich zugänglichen Webseite veröffentlicht um die Zugangsrestriktionen von Moodle zu umgehen und die Teilnahme der Vorlesung so auch nicht-Studierenden zu ermöglichen. 

Die einzelnen Vorlesungseinheiten der “Doing Feminisms” sollen einen möglichst weitreichenden Einblick in die Diversität feministischer Praxen bieten und unter anderem ökonomische, politische, künstlerische, soziologische, psychologische, queer-theoretische und dekoloniale Perspektiven und Handlungsräume aufzeigen. In der Darstellung der Praxisbeispiele wird ein intersektionaler Zugang zu Geschlecht deutlich, in dem die unterschiedliche Ungleichheitsdimensionen (Herkunft, Klasse, Aufenthaltsstatus/Staatsbürgerschaft, Zugangsrestriktionen, etc.) sich überschneiden und wechselseitig wirkmächtig sind. Im Rahmen der unterschiedlichen Vorträge wird die wechselseitige Beziehung zwischen feministischen Theorien und Praktiken thematisiert und Fragen nachgegangen wie: In welchem Verhältnis stehen Materialität, Handlung und Diskurs? Wie können wir mit Kategorien arbeiten, ohne die ihnen zugrundeliegende Machtstrukturen zu reproduzieren? Wie lässt sich feministische Theorie operationalisieren? Wie beeinflussen sich theoretische Sichtweisen und praktische Umsetzung?